Blütenpollen

Blütenpollen

Bienen sammeln nicht nur Nektar, sondern auch Pollen, wenn sie emsig von Blüte zu Blüte fliegen. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Bestäubung und Vermehrung von Pflanzen und dem Ertrag.

Was ist pollen?

Blütenpollen bestehen daher aus einem Gemisch von Pollenstaub, Honig, Nektar und Enzymen von Pflanze und Biene. Der Name Pollen stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „feines Mehl“ oder „Blütenstaub“. Tatsächlich ist dieser Staub nur winzige 2,5 – 250 Mikrometer klein und daher sogar unter dem Mikroskop nur ab einer zweihundertfachen Vergrößerung zu sehen.

Jede Blüte gibt etwas Blütenstaub ab, den die Biene eifrig aufsammelt. Sie sammelt es auf und steckt es an ihre Hinterbeine. Je mehr sie sammelt, desto größer werden die so entstehenden „Pollenhöschen“, die sie dann in den Stock bringt. Je nach Lage produziert ein Bienenvolk rund 35 Kilogramm Pollen pro Jahr.

Aller Pollen, die nicht an den Beinen, sondern an den feinen Haaren der Biene hängt, bestäubt die nächste Pflanze. Da Bienen blütentreu sind, und stets die Blüten der gleichen Sorte anfliegen, funktioniert dies sehr effektiv.

Pollenfarben

Die Farbe variiert je nach Pflanze und reicht fast über das gesamte Farbspektrum: Vom Weiß des Salbeis zu hellem Goldgelb der Sonnenblume. Sämtliche Gelb- und Orangetöne sind vertreten, aber die Farbvielfalt reicht weiter, bis hin zum Violett der Stockrose, Rot der Kastanie, aber auch unzähligen Grün-, Blau- und Brauntönen. Sogar sattes Schwarz ist durch den Klatschmohn vertreten.

Eiweißquelle Pollen

Pollen besteht aus Eiweiß und ist daher ein Energielieferant. Die Bienen nutzen ihn zur Ernährung. Das Granulat enthält alle lebenswichtigen Stoffe für die gesunde Entwicklung der Aufzucht und zum Schutz vor Keimen.

Auch der Mensch kann davon profitieren. Ob auf nüchternen Magen oder in ein Joghurt gerührt, in einem Smoothie oder im Müsli – Pollen schmeckt. Nur erhitzt sollte er nicht werden, da sonst die Nährstoffe zum größten Teil verloren gehen.

Pollenernte

Um den Pollen zu ernten, verwenden Imker*innen Pollenfallen. Diese streifen das Gemisch auf den Hinterbeinen der Biene ab, sobald sie durch das Flugloch nach Hause kehrt. Der Biene entsteht dadurch kein Schaden. Natürlich darf eine solche Falle nicht dauerhaft installiert sein, denn sonst würde das Volk verhungern. Meist werden sie kurzfristig im Zeitraum von April bis Juni am Bienenstock aufgestellt.

Nachdem der derart abgestreiften Pollen eingefangen wurde, wird er gereinigt und bei maximal 38 Grad Celsius getrocknet. Er ist meist als Granulat getrocknet oder frisch erhältlich, seltener auch als Tinktur oder in Tablettenform.

Gesunder Pollen

Pollen hat eine Unzahl an gesundheitsförderlichen Wirkungen. Dennoch kann er keine Medikation und ärztliche Therapie ersetzen, sondern nur als Unterstützung dienen.

Pollen ist entzündungshemmend. Diese Wirkung kann bei Schmerzen, Schwellungen und Asthma von Vorteil sein. Auch bei chronischen und akuten Entzündungen hilft er. Er wirkt antibakteriell und fungizid, tötet also Bakterien und Pilze ab.

Ganz allgemein kann der das Immunsystem stärken und wirkt anti-allergisch. Idealerweise sollte daher heimischer, regionaler Pollen genossen werden. Dieser kann den Körper besser an das Blühen von potentiellen Allergiequellen gewöhnen.

Auch auf die Konzentration hat Pollen eine positive Wirkung. Nicht nur die Gedächtnisleistung wirkt dadurch gestärkt, auch Energie kann durch das Bienengold gewonnen werden.

Pollen ist zudem antioxidativ und fängt sogenannte „freie Radikale“, die zellschädigend wirken, ab. Außerdem ist er durch die enthaltenen Flavonoide antikarzinogen, wirkt also krebserregenden Stoffe entgegen.

Er wirkt reinigend auf die Leber (hepatoprotektiv) und hat daher eine blutreinigende Funktion. So wird er auch gegen erhöhte Cholesterinwerte eingesetzt.

Pollen wirkt Gefäßerkrankungen entgegen und kann bei der Reduktion von arteriosklerotischem Plaque durch seine Omega-3-Fettsäuren helfen. Außerdem hilft er bei Magen-Darm-Beschwerden.

Gegen Mangelernährung kann er als Ernährungsergänzung dienen um fehlende Nährstoffe zuzuführen. Generell wirkt Pollen stärkend, und wird daher meist auch bei Chemotherapien empfohlen, um den körperlichen Allgemeinzustand der Patienten zu verbessern. Vegetariern dienen Blütenpollen als alternative Eiweißquelle. Auch immer mehr Sportler setzen auf die gesunden Zusatzproteine durch Pollen.

Nicht nur der Gesundheit dient der tolle Pollen, auch der Hautregeneration ist er förderlich und wirkt daher als natürliches Anti-Aging-Mittel.

Quellen:

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Christine Haselier: Blütenpollen – das Superfood der Bienen, 2019, in: https://bienen.info/bluetenpollen-das-superfood-der-bienen/

Yasuko Ishikawa, et al.: Inhibitory effect of honeybee-collected pollen on mast cell degranulation in vivo and in vitro, Juntendo University School of Medicine Tokyo, 2008, in: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18361733.

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Xiaozhi Xi, et al: The Potential of Using Bee Pollen in Cosmetics: a Review, Shandong University of Traditional Chinese Medicine, 2018, in: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30111679.

© Mag. Victoria Breitsprecher, MA